Das Kulturbild.
17
rauhen Winden) in Betracht zu ziehen. Bei der Beurteilung des
Bodens ist dessen Nährkraft, seine Zusammensetzung und Dicke,
ferner sein Verhalten gegen Wärme und Feuchtigkeit zu prüfen.
Ubersicht über die wertvollsten Anbaugebiete.
Landschaften
Anbaugebiete Ursache der Fruchtbarkeit
Wichtige
Anbaugewächse
Schwäbisch-
bayerische
Hochebene
Ober-
rheinische
Tiefebene
und
Lothrin-
gisches
S t n s e n l a n d
Schwäbisch-
fränkisches
S t u s e n l a n d
Rheinisches
Schiefer-
gebirge und
Cölner Bucht
Gebiet an der un-
tern Isar und
am untern Inn.
Gebiet am Boden-
See(derhegau)
Die meisten Ge-
biete der Ober-
rheinischen Ties-
ebene.
Lothringen.
Neckarland.
Tiefe Lage, mildes Klima,
Lößboden und Schwemm-
boden.
Tiefe und gegen Nordwinde
geschützte Lage
Tiefe und sehr geschützte Lage,
daher sehr mildes Klima,
fruchtbarer Schwemm-
boden, streckenweise auch
Lößboden.
Schwerer Tonkalkboden (vom
brauneu Jurakalk), weißer
Jurakalk (geeignet für
Weinbau).
Tiefe und geschützte Lage,
mildes Klima, fruchtbarer
Keuperbodeu (Mergel-
boden), Muschelkalkbodeu
(letzterer günstig für Wein-
bau).
Tiefe und geschützte Lage,
mildes Klima, Keuper-
bodeu u. Muschelkalkbodeu
(letzterer günstig für Wein-
bau), Schwemmboden.
Südabhang des Schutz vor Nordwinden, starke
Maintal.
Taunus (Rhein-
gau).
Täler des Rheim
scheu Schiefer-
gebirges.
Bestrahlung durch die Mit-
tagsfonue, mildestes Klima
iu Deutschland, in den nn-
teru Lagen abgeschwemm-
ter Boden.
Tiefe, geschützte Lage, starke
Sonuenbestrahlung, sehr
mildes Klima, Schiefer-
boden.
Weizen, Gerste,
Hopfen.
Getreide, Obst,
Wein,
Getreide, Wein,
Obst, Tabak.
Hopfen,Gemüse,
Hanf.
Getreide, Wein.
Getreide, Wein,
Obst, Hopfen.
Getreide, Obst, Ge-
müse (bei Bam-
bergauf Keuper-
boden), Hopfen,
Wein (besonders
bei Würzburg
aufmuschelkalk).
Wein (herrlichstes
Weinland
Deutschlands),
Obst, Getreide.
Weiu, Obst, iu
den Talwei-
tuugeu auch Ge-
treibe.
Kerp, Lehrbuch der Erdkunde, Ausgabe C Iii.
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
TM Hauptwörter (100): [T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T5: [Rhein Main Wald Thüringer Teil Schwarzwald Gebirge Neckar Saale Jura]]
TM Hauptwörter (200): [T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil], T139: [Donau Rhein Main Tiefebene Teil Jura Alpen Tiefland Gebiet Fluß]]
Extrahierte Personennamen: Weiu
Extrahierte Ortsnamen: Lothringen Mergel- Taunus_(Rhein- Rheim Deutschland Deutschlands
Das Kulturbild, 19
Landschaften Anbaugebiete Ursache der Fruchtbarkeit
Wichtige
Anbaugewächse
Vorland der Sn-
deten.
Schlesische Bucht.
Einzelne Gegenden
des Schleichen
Landrückens.
Nord- Großer Teil des
deutsches Warthegebiets.
Tiefland
Tiefe Lage, mildes Klima,
sehr fruchtbarer Boden,
teils angeschwemmter, teils
Urgesteins- oder Basalt-
boden, teils Löß.
Tiefe Lage, mildes Klima,
sehr fruchtbarer Boden
(Schwemmboden).
Fruchtbarer Boden (z. B.
Gletscherlehm in der Ge
gend von Kreuzburg) oder
leicht erwärmbarer Sand-
boden und sonnige Hügel-
läge (bei Grünberg).
Kontinentales Klint a mit
hoher Sommerwärme,
Gletscherlehm.
Kujawische Seen- Kontinentales Klima mit
platte. hoher Sommerwärme,
Gletscherlehm.
?bra-, Warthe-
und Netzebnich.
Weichseltal-
Delta.
und
Fruchtbarer Schlammboden,
durch Entwässerung anban-
fähig gemacht.
Tiefe Lage, verhältnismäßig Weizen,
günstigesk lima, Schwemm- rüben.
Weizen, Zucker-
rüben, Gemüse,
Obst, Flachs.
Getreide, Zucker-
rüben, Kartof-
fein, Gemüse,
Flachs.
Getreide, Zucker-
rüben, Kartof-
feilt, Flachs,
Obst (bei Treb-
nitz), Wein (bei
Grünberg'.
Getreide, Kartof-
feln, Zucker-
rüben, Hopfen
(bei Grätz).
Weizen (tnja-
Wischer Weizen),
Kartoffeln,
Zuckerrüben.
Weizen, Zucker-
rüben, Gras,
Gemüse.
Zucker-
Gras,
bodeu und entwässerter
Marschboden.
^ilsiterniederung. Gletscherlehm, Schwemm-
boden.
Gebiet an der nn-
tern Oder, Vor-
Pommern, Insel
Rügen, nörd-
liches Mecklen
bürg.
Gletscherlehni.
Gemüse, Obst.
Getreide, Zucker-
rüben, Gras,
Gemüse.
Getreide, Zucker-
rüben, Kartof-
fein, Tabak (bei
Schwedt), Ge-
müfe, Obst.
2*
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf], T18: [Gebirge Berg Teil Rhein Höhe Wald Fluß Alpen Seite Donau]]
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TM Hauptwörter (200): [T137: [Wein Obst Weizen Kartoffel Frucht Getreide Gerste Hafer Mais Flachs], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit], T119: [Fluß See Kanal Strom Lauf Wasser Land Ufer Mündung Elbe], T116: [Vater Kind Mutter Sohn Bruder Herr Mann Auge Frau Hand], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Das Kulturbild.
21
Gebirgskessels, der südlichste Teil Oberschlesieus, das Gebiet der Malapane, die
Niederschlesische Heide, die Teile des Baltischen Landrückens und andere Sand
gcgeuben Nvrddeutschlands.
Der Feldbau. Das meiste bebaute Laud (^/o) wird mit Getreide
bestellt. Trotz der großen Ernte muß Deutschland noch viel Getreide
aus dem Auslande beziehen, etwa 1u des Bedarfs. In Norddeutschland
ist der Roggen die wichtigste Brotfrucht, in Mittel- und Süddeutschland
spielen in manchen Gegenden auch Weizen- und Gerstenbau eine große
Rolle. Deutschland ist ferner das erste Kartoffelland der Erde. Auch
im Zuckerrübenball übertrifft es alle andern Lüllder, und viel Zucker
TM Hauptwörter (50): [T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T38: [Boden Wald Land Wiese Wasser Berg Fluß Feld See Dorf]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland], T49: [Berg Gebirge Höhe Fuß Ebene Seite Gipfel Gebirg Elbe Meer]]
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Extrahierte Ortsnamen: Niederschlesische_Heide Baltischen_Landrückens Deutschland Norddeutschland Deutschland
Das Ostasiatische oder Mongolische Weltwirtschaftsreich.
71
Im I. 1908 betrug Deutschlands Einfuhr aus China mehr als 70, aus
Iapiln fast 20, aus Korea Vs, aus Kiautschou und Hongkong je Vio Mill. M.,
und seine Ausfuhr nach China betrug mehr als 50. nach Jap-m 95, nach Hongkong
4vz, uach Kiautschou 3^ z und nach Korea Vs Mill. M. Ans China führte Deutsch-
laud hauptsächlich Sesam (für 15 Mill. M), Pelzwaren (15), Tee (4) und Häute
(31/?) ein, unter den Einfuhrgegenständen aus Japan seien Seide (5) und Kampfer
(?) erwähnt; die Ausfuhr nach beiden Ländern bestand in Jndnstrieerzengnissen aller
Art. Der gesamte Warenaustausch Deutschlands mit dem Wirtschafts-
reiche Ostasien bezifferte sich auf rund 90 Mill. M. in der Einfuhr und 155 in der
Ausfuhr, zusammen auf 245 Mill. M. Hierzu tritt der Durchgangshandel
von Tsiugtau, der 1908 in der Ausfuhr 32, in der Einfuhr 52 Mill. M. betrug.
2. Die Halbinsel Hinterinöien und die Malaiische
Inselwelt.
(9. Wirtschaftsreich.)
Während der westliche Teil der Halbinsel Hinterindien noch zum § 31
Wirtschaftsreiche der am Indischen Ozean gelegenen Länder Asiens gehört,
bildet ihr mittlerer und östlicher Teil, besonders die weit vorspringende
Halbinsel Malaka die Landbrücke zur Malaiischen Inselwelt.
a) Der Pflanzenbau. Das Monsunklima ist in diesem
Wirtschaftsreiche noch schärfer ausgeprägt als in Vorderindien und im
südlichen Ostasien, weil die zu ihm gehörenden Gebiete dem Meeres-
einflnsse stärker ausgesetzt sind. Der Sommermonsun vermag fast
überallhin viel Feuchtigkeit zu verbreiten. Ferner ist die Wärme
allgemein noch größer, weil das Wirtschaftsreich ganz in der heißen
Zone, zu beiden Seiten des Äquators liegt. Auch die Bodeu-
beschasfeuheit ist für das Pflauzeuwachstum meist günstig. Zwar
nimmt das Gebirgsland einen großen Raum ein; doch stehen in Hinter-
indien für den Pflanzenbau auch große Niederungen am Unterlause
der Ströme zur Verfügung, und auf den Malaiischen Inseln haben
fruchtbare vulkanische Erdarten eine große Verbreitung. Die
Sunda-Jnseln, namentlich Sumatra und Java, besitzen die
üppig sie und artenreich st e Flora unter allen Gebieten der
Erde. Als die eindrucksvollsten Pflanzengattnngen treten
die Palmen, die Pisang- oder Bananengewächse und die Bambus-
arten hervor. Viele Kulturpflanzen haben im südöstlichen Asien
ihre Heimat, wie der Reis, das Zuckerrohr, mehrere Baumwoll-
arten, der Zimtbaum und ein geschätzter Obstbaum, der Mango.
Die wichtigsten Erzeugnisse des Pflanzenbaues sind außer
Reis Kaffee, Gew ürze (Gewürznelken und Muskatenüsse), Kokosnuß
(Kopra), Tabak, Zucher (vom Zuckerrohr), Sago (dasmark von der
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel]]
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TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T78: [Mill Staat Million Deutschland Reich Europa Einwohner Land Jahr deutsch], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T133: [Boden Land Ackerbau Klima Wald Viehzucht Teil Wiese Anbau Fruchtbarkeit]]
Extrahierte Personennamen: M.
Extrahierte Ortsnamen: Deutschlands China Korea Hongkong China Jap-m Hongkong Korea China Japan Deutschlands Ostasien Hinterindien Indischen_Ozean Asiens Malaka Ostasien Sumatra Asien
72
Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland.
Sagopalme), Manilahanf (von einer Bananenart), Chinarinde (zur
Bereitung des Chinins) und Kampfer (vom Kampferbaum). Reis
wird vorwiegend in Hinterindien angebaut; die übrigen Erzeugnisse aber
werden hauptsächlich auf den Inseln gewonnen und zwar Kaffee auf
Java und Sumatra, Gewürze auf den Molnkken (den Gewürzinseln),
Kokosnuß (Kopra) und Sago auf den meisten Inseln, Zucker auf
Java und den Philippinen, Tabak auf Sumatra, Java und den
Philippinen, Manilahanf auf den Philippinen, Chinarinde anf
Java und Kampfer auf Börueo.
b) Die Viehzucht und Fischerei. Aus deu gleichen Gründen
wie in Vorderindien spielt die Viehzucht auch in Hinterindien und auf
den Malaiischen Inseln nur eine geringe Rolle. Ziemlich viel ver-
breitet ist die Seidenraupenzucht. Die Fischerei ist für die Jufel-
bewohuer sehr wichtig, liefert aber keine Erzeuguisse für den Handel.
c) Der Bergbau. Auch der Bergbau ist im Vergleich zum
Pflanzenbau unbedeutend. Auf der Halbinsel Malaka und der kleinen
Insel Bangka werden wertvolle, weil selten vorkommende Zinnlager
ausgebeutet.
d) Die Gewerbtätigkeit. Auf Hinterindien, namentlich in
Siam, hat sich ein einheimisches Handwerk und Kunstgewerbe
entwickelt, das mit dem vorderindischen verwandt ist. Die Bewohner
der Malaiischen Inseln befanden sich vor der Besitznahme durch die
Europäer meist noch anf niederer Kulturstufe. Als Kolouialbesitzungen
aber werden die Inseln vorwiegend zur Gewinnung wertvoller Rohstoffe
benutzt, so daß die Gewerbtätigkeit nicht aufblühen kann.
§ 32. s) Die Beteiligung am Welthandel. Während hohe Gebirge,
namentlich anf Hinterindien, die Entwicklung des Landverkehrs und den
Ausbau des Eisenbahnnetzes hemmen, ist der Güteraustausch auf
dem Seewege sehr erleichtert, weil das Ländergebiet meist aus Inseln
besteht. Handel und Schiffahrt haben die Aufgabe, die Laudeserzeugnisse
zu sammeln und auf die großen Linien des Welthandels zu leiten.
Namentlich Reis, Zucker, Kaffee, Sago, Kopra, Gewürze,
Tabak, Manilahanf, Chinarinde, Kampfer und Ziuu gelangen
zur Ausfuhr, im Austausch mit allerlei Gebrauchsgegenständen, Als
Stapel- und Seehandelsplätze haben besonders der englische
Hasen Singapore (Bilderanh. 11) auf der Südspitze der Halbinsel
Malaka, der holländische Hasen Batavia auf der Insel Java, der
amerikanische Hafen Manila auf den Philippinen und die siame-
sische Hauptstadt Bangkok Bedeutung.
TM Hauptwörter (50): [T6: [Insel Stadt Meer Hafen Handel Hauptstadt Land Küste Einw. Halbinsel], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T29: [Handel Industrie Land Ackerbau Fabrik Stadt Deutschland Mill Viehzucht Gewerbe]]
TM Hauptwörter (100): [T4: [Handel Land Industrie Stadt Verkehr Gewerbe Ackerbau Viehzucht Deutschland Zeit], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T0: [Meer Insel Halbinsel Küste Ozean Afrika Land Europa Kap Straße], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San]]
TM Hauptwörter (200): [T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T95: [Gestein Schicht Wasser Boden Erde Granit Gebirge Masse Sand Teil]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Hinterindien Sumatra Sumatra Hinterindien Malaka Hinterindien Hinterindien Malaka Manila Bangkok
Das Ostasiatische oder Mongolische Weltwirtschaftsreich.
4. Die Inselwelt Australiens oder Ozeanien.
(11. Wirtschaftsreich.)
a) Der Pflanzenbau. Die australischen Inseln, die über einen § 35.
sehr weiten Raum zerstreut im Stilleu Ozean liegen und unter dem
Namen Ozeanien zusammengefaßt werden, haben infolge ihrer Lage
in der heißen Zone und inmitten des Meeres ein Klima, das sich durch
eine hohe, gleichmäßige Wärme und durch reiche Niederschläge
auszeichnet. Nur die Doppelinsel Neu-Seeland hat ein kühleres
Klima, weil sie ziemlich weit nach 8 gerückt ist und nicht mehr in
der heißen Zone liegt. Die niedrigen Koralleninseln sind viel
trockner als die höher hervorragenden Inseln, weil sie keine Steignngs-
regen dnrch die Passatwinde erhalten. Infolge des warmen und feuchten
Klimas ist die Flora besonders auf den größeren und auf deu
vulkanischen Inseln sehr üppig; auf den Koralleninseln da-
gegen ist die Kokospalme oft der einzige, allerdings fehr wertvolle
Baum. Hinsichtlich der Pflanzenkulturen ist zwischen Nen-Seeland
und den übrigen Inseln zu unterscheiden. Auf Neu-Seeland ist das
kühle Klima dem Anbau der europäischen Getreidearten günstig.
Von den in den Tropen liegenden Inseln kommen die größern,
meist vulkanischen für den Plantagenbau in Betracht. Doch fehlt es
an Arbeitskräften, da die Eingeborenen zu wild oder, an ein süßes
Nichtstun gewöhnt, zu faul sind. Die wichtigen Anbaugewächse sind
Kokospalme und Zuckerrohr. Letzteres wird namentlich auf den
Hawaii-Jnseln angebaut. Von der Kokospalme werden auf allen Inseln,
selbst auf den niedrigen Koralleninseln, große Mengen Kopra gewonnen.
Auf den Samoa-Jnseln wird der Anbau des Kakao erfolgreich betrieben.
Auf der großen Insel Neu-Guinea hat der Plantagenbau erst geringe
Fortschritte gemacht; doch enthält der Urwald wertvolle Gewächse.
b) Die Viehzucht und die Fischerei. Nur auf Neu-Seeland
hat die Viehzucht eine wirtschaftliche Bedeutung; sie spielt dort eine
ähnliche Rolle wie auf dem Festlande Australiens und ist gleichfalls
wichtiger als der Ackerbau. Für die Bewohner der kleineren Inseln
Ozeaniens ist der Fischfang von größter Bedeutung, da er einen
Hauptteil der Nahrung liefert.
c) Der Bergbau. Ein eigentlicher Bergbau siudet fast nur
auf Neu-Seeland statt. Er liefert dort wie in Australien Haupt-
sächlich Gold; auch Kohlenlager sind vorhanden und werden aus-
gebeutet. Aus einigen Korallen in seln, besonders auf der deutschen
TM Hauptwörter (50): [T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt], T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel]]
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TM Hauptwörter (200): [T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau]]
84 Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland.
zu einer Höhe von 700, die tierra templada bis zu einer Höhe von
2000 m gerechnet. Das feuchtheiße Tropenklima der tierra caliente
rief besonders auf vulkanischem Boden, der eine große Verbreitung
hat, einen äußerst üppigen Pflanzenwuchs hervor. Es gibt wohl kaum
ein Gebiet auf Erden, das in der Gunst des Klimas und Bodens
Mittelamerika übertrifft. Mit den Großen und Kleinen Antillen können
hinsichtlich der Üppigkeit des Pflanzenwuchses höchstens die Snnda-
Inseln verglichen werden. Die tropischen Kulturen finden ein fast
beispielloses Gedeihen. In der tierra ealiente erntet man dreimal,
und auf Euba geben die Tabakpflanzungen in sehr günstigen Jahren
einen Ertrag, der dreimal so hoch als der Wert des Bodens ist. Trotz
ungünstiger politischer Verhältnisse und vielfach recht schlechter Verwaltung
liefert Mittelamerika durch die Erzeugnisse des Pflanzenbaues große
Reichtümer, gleich den Monsunländern. Die wichtigsten Kulturgewächse
sind Zuckerrohr, das am meisten auf Euba angebaut wird, wo es am
besten auf der berühmten roten Erde im N gedeiht, Tabak, für den
das wichtigste Land ebenfalls Euba ist, das in seinen südlichen und
südwestlichen Tälern den besten Tabak der Welt liefert, Kaffee, deffen
Anbau sich auf Haiti, Puertorico und dem Festlande von Mittel-
amerika sehr verbreitet hat, Bananen, deren Früchte von Jamaica
und den Bahama-Jnseln in großer Menge nach den Vereinigten
Staaten, wo sie Volksnahrung geworden sind, ausgeführt werden, ferner
Kakao, Vanille, Indigo n. a. Selbst manche der Kleinen Antillen
liefern reiche Ernten. Auch die Ausbeute der Wälder an wertvollen
Hölzern, z. B. Mahagoni, Farbhölzern, Kautschuk usw. ist bedeutend.
Zur Ernährung baut man Mais, der die Hauptnahrung liefert, Reis
und andere Gewächse. Auch Mexiko, das den südlichsten Teil von
Nordamerika umfaßt, hat in den beiden heißen und regenreichen
Küstenstreifen im W und 0 Gebiete, die für alle tropischen
Kulturen hervorragend geeignet sind. Auf dem kühleren und
trockneren Hochlande von Mexiko wird vorwiegend Weizen und
Mais angebaut.
b) Die Viehzucht und Fischerei. Die Viehzucht hat nur auf
dem Hochland von Mexiko eine größere Bedeutung; sie wird ferner
aus den Inseln Euba und Jamaica betrieben. — Der Fischfang ist
für die Küsten- und Inselbewohner wichtig.
c) Der Bergbau. Die Cordilleren sind auch in diesem Teile
Amerikas reich an Erzen, besonders an Edelmetallen. Namentlich
Mexiko hatte früher eine ungeheure Ausbeute au Gold und Silber.
In der Zeit von 1821 — 1875 soll der Ertrag der Gold- und Silber-
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone], T41: [Insel Staat England Amerika Kolonie Mill Küste Nordamerika Land Stadt]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T64: [Insel Amerika Land Spanier Australien Kolonie Hauptstadt Küste Entdeckung San], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel]]
TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T184: [Insel Amerika Portugiese Afrika Spanier Kolumbus Küste Entdeckung Jahr Indien], T188: [Handel Industrie Ackerbau Land Viehzucht Bewohner Gewerbe Bevölkerung Stadt Bergbau], T109: [Europa Asien Afrika Amerika Australien Insel Erdteil Land Zone Klima], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge]]
Extrahierte Ortsnamen: Deutschland Mittelamerika Mittelamerika Haiti Mittel-
amerika Jamaica Bahama-Jnseln Mexiko Nordamerika Mexiko Mexiko Jamaica Mexiko
Das Amerikanische oder Neueuropäische Weltwirtschaftsreich. 87
~Vegeta?ionsfta rfe von
Süd.a/7?eri'äa.
pazifische Küstenland sind zum großen Teil wüstenhaft. Für den
Pflanzenbau würde besonders das Urwaldgebiet des Amazonenstroms her-
vorragend geeignet sein. Aber die geringe Küstengliederung, das heiße Klima
und der ungeheure Urwald hemmten das Vordringen des Menschen,
Gleich dem Monsungebiete Südasiens ist der tropische Teil Südamerikas
aber die Heimat mancher Kulturgewüchse, z. B. des Kakao, Tabaks,
Chinarindenbaumes, der Kautschukliane u. a. Die wichtigsten
Anbau gewächse
sind gegenwärtig
Kakaostrauch und
Zuckerrohr für die
heißen und feuchten
Gegenden der tierra
caliente und der
Kaffee vorwiegend
für die schon
kühleren Berggegen-
den der tierra
templada, ferner
Tabak.
Das Zuckerrohr
wird hauptsächlich in
dem gut kanalisierten
Plantageubezirk längs
der Nordküste und iu
künstlich bewässerten
Landstrichen an der
Westküste augepflanzt
und zur Gewinnung
teils vou Zucker, teils
von Rum verwertet.
Kakao und Kaffee
werden in den heißeren
Gegenden uuter Schat-
teubäumen gezogen. Die
Kaffee staube gedeiht am vorzüglichsten in der regenreichen Küstenzone des Hochlands
von Brasilien, das infolgedessen das Hauptkasfeeland der Erde geworden ist.
Der Kaffee wird dort meist auf großen Landgütern (Fazendas) gebaut. Das Hauptgebiet
des Kaffeebaues ist die berühmte terra roxa oder Rote Erde westlich von Santos,
das trotz des dort herrschenden gelben Fiebers der Hauptausfuhrhafen für Kasfee wurde-
In den letzten Jahren erreichte die Kaffeeernte Brasiliens die gewaltige Höhe von über
500 9jü11. kg, d. s. V3 der Welterzeugung. Noch für viele andere Kulturen werden sich
gute Aussichten eröffnen, namentlich für den Reisbau, der in dem Gebiete des Ama-
zonenstromes die Nahrung vielleicht für die halbe Menschheit liefern könnte.
! I Hocbgebirgs-Flora..
uwusien.
Es a™s
Wa Wa-lder.
Bi Tro piscbeurwälde r
-»■••♦♦Suclgrenze clbaum..
.......Sual-u.norde renze
v. Ha-tc.
------Südpr. v.mais
u.obst.
jyart Urucze u.-Stevens.
Abb. 17.
TM Hauptwörter (50): [T15: [Wein Getreide Baumwolle Tabak Kaffee Obst Weizen Reis Zucker Kartoffel], T49: [Land Klima Europa Meer Lage Asien Winter Insel Afrika Zone]]
TM Hauptwörter (100): [T11: [Wein Getreide Boden Viehzucht Weizen Land Pferd Obst Kartoffel Ackerbau], T50: [Klima Land Meer Gebirge Europa Zone Norden Küste Süden Winter], T79: [Wein Zucker Baumwolle Kaffee Getreide Tabak Fleisch Holz Wolle Handel], T70: [Boden Teil Land Wald Gebirge Ebene Gebiet See Klima Tiefland]]
TM Hauptwörter (200): [T101: [Baumwolle Kaffee Tabak Getreide Reis Zucker Holz Ausfuhr Wein Zuckerrohr], T83: [Klima Winter Sommer Land Meer Wind Regen Niederschlag Zone Gebirge], T178: [Rio Peru Hauptstadt Republik Stadt Brasilien San Südamerika Land Chile], T107: [Eisen Gold Silber Kupfer Blei Metall Salz Zinn Stein Mineral]]
Das Europäische oder Kaukasische Weliwirtschaftsreich.
43
Im Jahre 1908 führte Deutschlaud aus Großbritannien oder aus
England Waren im Werte von 700 Mill. Mark ein, besonders Steinkohlen (für
146 Mill. Mark), Wollengarn (80), Baumwollengarn (80), Wollgewebe (18) und
Heringe (15), und sogar für 1000 Mill. Mark dorthin aus, vor allem Zucker (144),
Gewebe (etwa 90), Eisen (23), Kinderspielzeug (18) und Farbstoffe (18); sein gesamter
Warenverkehr mit England belief sich also auf 1700 Mill. Mark. An zweiter
Stelle steht der Warenverkehr mit Oft er reich-Ungarn. Er betrug in der Einfuhr
750, in der Ausfuhr 740, zusammen also 1490 Mill. Mark; eingeführt wurden
hauptsächlich Braunkohlen aus Böhmen (für 86 Mill. Mark), Eier (60), Holz (50),
Gerste und Malz (55), Rindvieh (36) und Häute und Felle (25); ausgeführt Stein-
kohlen und Koks (138), Garne (27), Leder und Pelzwerk (26), Rohbaumwolle (20),
Maschinen für Metallbearbeitung (15), Farbstoffe (10) und andere Jndustrieerzengnisse.
Die dritte Stelle im deutschen Warenverkehr nimmt Frankreich ein. Deutschland
bezog von ihm Waren im Werte von 420 Mill. Mark, besonders Kammzug und
Garu (44), Wein und Schaumwein (30), Rohseide (16), Kalbsfelle (14) und Schaf-
wolle (12), und führte dorthin Waren im Werte von 440 Mill. Mark aus, namentlich
Steinkohlen und Koks (56). Pelztierfelle (37) und Judustrieerzeuguisse; der gesamte
Handelsverkehr mit Frankreich betrug also 860 Mill. Mark. Sehr bedeutend ist
ferner der Handelsverkehr Deutschlands mit den Niederlande» oder Holland
und mit Belgien. Die Einfuhr aus Holland betrug 230, die Ausfuhr dorthin
450, zufammeu 680; die Einfuhr aus Belgieu 260, die Ausfuhr dorthin 320,
zusammen 580 Mill. Mark. Die Einfuhr aus Holland bestand hauptsächlich in Bntter
(33), Käse (15) und Heringen (10), aus Belgien in Pferden (25), Wolle (20),
Kammzug (16) und Rohzink (10), die Ausfuhr nach Holland in Steinkohlen l55)
und Jnduftrieerzeuguissen, nach Belgien ebenfalls in Steinkohlen (40), Roheisen und
Rohschienen (13) und Jndustrieerzeugnisseu. Ein wichtiges Gebiet für den deutschen
Handel ist auch die Schweiz. Diese lieferte uns zwar nur Waren im Werte von
fast 180 Mill. Mark, vor allem Rohseide (47), Tascheuuhreu (21), Käse (10) und
Baumwollgewebe, auch mit Stickereien, bezog aber für 400 Mill. Mark Waren, in
erster Linie Steinkohlen, Koks und Preßkohlen (53), Weizen und Weizenmehl (14),
Rohseide (11), Hafer (10) und alleilri Jndustrieerzeugniffe; der ganze Handelsverkehr
mit der Schweiz belief sich demnach auf 580 Mill. Mark. Der Handelsverkehr-
Deutschlands mit den nordischen Staaten, mit Dänemark, Schweden und
Norwegen, ist ebenfalls nicht unbeträchtlich. Es betrug die Einfuhr aus Däuemark
120 (hauptsächlich Pferde, Kühe und Jungvieh, Rahm, Butter und Milch), die
Ausfuhr dorthin 200 Mill. Mark (besonders Getreide, Mehl, Zucker und Industrie-
Erzeugnisse), die Einfuhr aus Schweden 140 (besonders Eisenerze, nämlich für 53,
Holz und Pflastersteine', die Ausfuhr dorthin 170 Mill. Mark (besonders Getreide
und Jndustrieerzeugniffe), die Einfuhr aus Norwegen 30 (vor allem Fische ^Bilder-
«ich. 7] und Fischtran), die Ausfuhr dorthin fast 100 Mill. Mark (namentlich
Getreide und Mehl, Zucker und Jndustrieerzeugniffe). Der gesamte Handels-
verkehr mit dem Wirtschaftsreiche Mittel- und Nord Westeuropas belief
sich 1908 auf 2830 Mill. Mart in der Einfuhr und auf 3820 Mill. Mark in der
Ausfuhr, zusammen auf 6650 Mill. Mark, d. i. mehr als ^/z der ganzen deutschen
Einfuhr und 3/5 der ganzen Ausfuhr.
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Extrahierte Ortsnamen: England England Frankreich Deutschland Frankreich Deutschlands Holland Belgien Holland Holland Belgien Holland Steinkohlen Belgien Steinkohlen_( Deutschlands Schweden Norwegen Däuemark Schweden Norwegen Nord_Westeuropas
Die Wirtschaftsreiche der Erde und ihre Bedeutung für Deutschland.
baren Prairieerde. Für den Pflanzenbau sind somit recht günstige
Verhältnisse gegeben. Vor allem für den Getreidebau ist das süd-
liche Südamerika hervorragend geeignet, und Argentinien ist schon
jetzt eines der wichtigsten Getreideländer der Erde. Große Flächen
dieses Staates sind mit Weizen, ferner mit Mais, Flachs und Luzern-
klee bestellt, und Obst und Wein gedeihen gut. Die Wald gebiete
Paraguays liefern den Paraguaytee (Mate oder Aerba), der in
Südamerika den chinesischen Tee ersetzt. In dem mittleren Abschnitte
des großen Längstales von Chile werden die Winterregen zu einem
ausgedehnten Anbau von Weizen, der wegen seiner hervorragenden Güte
eine gesuchte Ware ist und viel ausgeführt wird, benutzt. Desgleichen
werden Obst- und Weinbau eifrig betrieben. Chile, insbesondere die
Insel Chilos gilt serner als die Heimat der Kartoffel.
d) Die Viehzucht. Fast noch wichtiger als der Pflanzenbau ist
im südlichen Südamerika die Viehzucht. Die weiten Grasfluren des
Gran Chaco und der Pampas luden zu ihrem Betriebe ein. Sie
sind jetzt der Tummelplatz großer Viehherden, und große Schlachthäuser
sind für die Ausfuhr tätig, so iu Fray Bentos zur Herstellung von
Fleischextrakt. Die beiden viehreichsten Staaten sind Argentinien
und Uruguay. Argentinien vermag jährlich für etwa 250 Mill. Mark
Erzeugnisfeder Viehzucht auszuführen, und Uruguay schlachtet 700—800000
Rindvieh für die Ausfuhr. Auch der Staat Rio Grande do Sul
von Brasilien ist reich an Vieh.
c) Der Bergbau. Der Mineralreichtum wird noch wenig aus-
gebeutet. Argentinien ist reich an Silber, Südbrasilien an Kohlen,
und Chile besitzt reiche Kupferlager und in den nördlichen Gebieten,
die früher zu Peru gehörten, große Salpeterlager, die aber gleich den
Guanolagern Perus bald ausgebeutet fein werden.
d) Die Gewerbtätigkeit. Die Industrie befindet sich wie im
übrigen Südamerika noch in den Anfängen der Entwicklung; am
weitesten ist sie in Argentinien und Chile fortgeschritten.
§ 45. e) Die Beteiligung am Welthandel. Für die Teilnahme am
Welthandelsverkehr sind die La Plata-Staaten von der Natur
mit einem großartigen Verkehrsnetze ausgestattet worden. Der breite
Mündungstrichter des Rio de la Plata ist den größten Seeschiffen
zugänglich, und Parana und Paraguay sind bis weit hinauf schiffbar,
wenn auch Saudbänke die Schiffahrt gefährden. Im Ausbau des Eisen-
bahnnetzes ist Argentinien am weitesten vorgeschritten. Für eine
tr an sandinische Bahn von Buenos-Aires über die Anden nach
Valparaiso wurde in jüngster Zeit der Durchstich beendet. Die bedeutendsten
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